Mut haben und Mut machen

Rabab Haider, Annika Reich (Autorinnen, Berlin) | Mo | 16.09.2019, 20 Uhr | 14. Stock Conti-Hochhaus

© K. Tönnies

Wer in Diktaturen oder autoritären Staaten schreibt, braucht Mut. Autor*innen haben da keine Wahl — sie müssen die Welt schreibend wahrnehmen, um so mit ihr in Beziehung zu treten. Weiter leben heißt für sie: weiter schreiben. Bis es nicht mehr geht, wie bei Rabab Haider. Die Kolumnen der syrischen Autorin waren unbequem, ihre beiden Romane auch; sie handelten von Revolution, Feminismus, Minderheiten. Haider erhielt Schreibverbot, musste schließlich fliehen und lebt jetzt in Deutschland. Hier bekam sie Hilfe, auch als Schriftstellerin: ›weiterschreiben.jetzt‹ hat Annika Reich ihr preisgekröntes Portal genannt, wo Texte von Geflüchteten übersetzt und publiziert werden; es folgen Lesungen mit prominenter Begleitung. So traf Rabab Haider Ulla Lenze, eine hier gut bekannte Autorin mit weitem Blick auf die Welt. Gezeigt hat Lenze den zuletzt im Roman Die endlose Stadt; geschult hat sie ihn bei mehrmonatigen Aufenthalten in Mumbai, Delhi, Istanbul — und Damaskus, Rabab Haiders Heimatstadt vor der Flucht aus Syrien.
Anmerkung: Ulla Lenze konnte krankheitsbedingt leider nicht an dem Abend teilnehmen, auf der Bühne saßen Rabab Haider und Annika Reich.

In Kooperation mit dem Litertaurfest Niedersachsen.

Atlas der Literaturen