»Olympische Spiele«
Schneller, höher und wie weiter?
Klaus Zeyringer (Literatur-/Kulturwissenschaftler, Wien)
»Sport und Spiele sind Ausdruck, ja Kennzeichen ihrer gesellschaftlichen und kulturellen Umstände«, schreibt Klaus Zeyringer in seinem Buch Olympische Spiele. Und er hat Recht: Antikeverliebte Fin-de-siècle-Adlige, rassenhassende 30er-Jahre-Nazis, stellvertreterkriegführende Kalte Krieger oder turbokapitalistische Konzernmoguln – sie alle haben den Olympischen Spielen der Neuzeit ihren Stempel aufgedrückt.
Als Literatur- und Kulturwissenschaftler kann Zeyringer diese Geschichte erzählen wie kaum einer. Schon im Untertitel seines Buches bringt er auf den Punkt, was – abseits von Sieg und Niederlage – am nächsten Monster-Sport-Event interessant ist, während das andere mit der Fußball-EM noch läuft: Eine Kulturgeschichte von 1896 bis heute, heißt es da. Auch das stimmt: Die Spiele selbst sind Kulturgeschichte – mit Bildern, Momenten und Emotionen, die sich ins kollektive Gedächtnis ganzer Generationen gebrannt haben.
Wer das nutzt und wem das nützt, fragt Jens Meyer-Kovac, noch bevor das olympische Feuer in Rio wieder brennt.

Montag | 27. 6. 2016 | 20 Uhr

© Studio Sattler
Olympia steht vor der Tür und ist für viele dennoch ganz weit weg: Über das Fern & Nah eines ambivalenten Ereignisses sprach in unserer Reihe »Spielfelder« (ermöglicht durch die Niedersächsische Lotto-Sport-Stiftung) der Kulturwissenschaftler Klaus Zeyringer (re.) mit Salon-Moderator Jens Meyer-Kovac.
Foto: (c) David Carreno Hansen